Depression und Burnout

 

 

Viele vom Leben Enttäuschte lehnen das Leben ab und sind dennoch darüber enttäuscht, dass das Leben sie im Umkehrschluss auch abzulehnen scheint.
Und dann gibt es die anderen, die das Leben lieben, und die das Leben dafür zurückliebt - bei ihnen scheint alles zu klappen.

 

Wenn die Basis stimmt, ist alles möglich. Diese Basis wird in den ersten Lebensjahren gebildet: das Urvertrauen. Einer meiner Ausbilder, der Psychologe und Hypnosetherapeut Dr. Michael Werner aus Linz, prägte einen plakativen Satz, der aber viel Wahres in sich birgt: In den ersten vier Lebensjahren wird die Basis geschaffen, ob jemand drogensüchtig oder Olympiasieger wird. 

Hypnose kann etwas leisten, was meiner Meinung nach keine andere Therapie leisten kann: das Gespann Klient/ Therapeut greift zusammen auf die Basis zu und holt nach, was vormals nicht möglich war. Holt Licht ins Dunkel. Wenn Sie mit einer Kerze in einen dunklen Raum gehen, verschwindet die Dunkelheit und nicht das Licht. Und je heller das Licht, desto heller das Leben. 

Als ein Empath, also ein Mensch, der andere stark spüren kann, habe ich depressive Menschen immer als aggressiv empfunden. Männer leben in der Depression diese Aggressionen eher aus, richten diese nach außen. Frauen hingegen richten die Aggressionen oft gegen sich selbst. Was die Depression in einer "normalen" Therapie oft schwer zu behandelbar macht, ist der oftmals unbewusste Wunsch von depressiven Menschen, liegen zu bleiben, wenn sie hingefallen sind, anstatt zu lernen, wieder aufzustehen. Der Therapeut wird so zu einem Gegner, der den selbst gewählten Schildkrötenpanzer wegnehmen will. An dieser Stelle schreit zwar das Bewusstsein gewöhnlich auf und sagt: "Aber ich will doch gesund werden!", doch im Unterbewusstsein besteht weiterhin die Angst, bei einem Aufsteh-Versuch wieder niedergeschlagen zu werden. Hinter einer Depression steht meist eine lebensfeindliche Einstellung - die Neigung, sich als "Opfer" der "bösen" Welt zu sehen. Hier muss zuerst ein Umdenken stattfinden, bevor mit der Hypnose begonnen werden kann. Erst muss sich das Bewusstsein, die Einstellung zu sich und zur Welt, verändert haben, bevor eine dauerhafte emotionale Stabilisierung möglich ist. Zuerst muss der Selbstwert im Kopf begriffen werden, bevor er gespürt werden kann - und Ihr Wert als Mensch ist 100%, egal wie Sie sich oder andere Sie bewerten.

 

"Burnout", eine Belastungsdepression, ist meiner Meinung nach keine. Übt jemand seinen Beruf aus vollem Herzen aus, "opfert" er sich dabei nicht auf. Dies geschieht jedoch, wenn man es nicht für sich tut, sondern beispielsweise um Anerkennung zu bekommen oder Ärger zu vermeiden. Auch das Gefühl, im Vergleich zu anderen zu kurz zu kommen, spielt dabei eine Rolle. Ich "opfere" mich auf, dafür will ich aber auch etwas: Anerkennung, oder Zufriedenheit, oder Liebe. Die Schwierigkeit dabei ist, die Klienten zu überzeugen, dass es kein Egoismus ist, zuerst an sich zu denken, in die eigenen Mitte, in die Ruhe zu kommen. Denn in der Ruhe liegt wirklich die Kraft. Stattdessen herrscht oft das Verlangen vor, schnell wieder zu Kräften zu kommen, um weitermachen zu können wie zuvor. Wenn man sich die Anerkennung nicht selbst geben kann, sucht man diese von Außen. Auch hier liegt der Schlüssel darin, den Selbstwert zu erkennen.